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Abgeräumt hat der FSV Klingenthal. Neben dem Staffelsieg in der ersten Fußball-Kreisklasse Vogtland / Plauen gewannen die Obervogtländer noch den Fairness-Pokal. Abgestiegen in die zweite Kreisklasse ist der BC Erlbach. Als beste Reserve-Mannschaft erwies sich die des Aufsteigers vom VfB Pausa. Rüdiger Spies (SSV Bad Brambach) holte sich die Torjägerkanone. |
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Die Absichtserklärungen der Vereine vor der Saison versprachen Spannung. Der FSV Klingenthal, VSV Flauen und VFC Adorf peilten darin den Aufstieg in die Kreisliga an. Der FSV zog sein Ding durch und feierte vier Tage vor Ultimo den Staffelsieg. Der VSV Plauen verlor am 14. Spieltag den Anschluss und der VFC besaß zu keiner Zeit eine echte Chance, in den Spitzenkampf einzugreifen. Für ihn sprang in der Vorrunde der SC Markneukirchen ein. An einen Abstieg dachte vorher keines der 14 Teams. Dennoch wurde der Kampf um den Klassenerhalt erst am letzten Spieltag zwischen Erlbach und Wacker Plauen II entschieden. |
Späte Tore für den FSV |
Mit einem Fehlstart began der FSV Klingenthal. Auf eigenem Platz reichte es gegen den VFC Adorf nur zu einem 1:1. Zwölf Minuten vor dem Abpfiff sicherte Lars Seifert mit dem Ausgleichstreffer seinem FSV einen Punkt. Dennoch übernahmen die Obervogtländer bereits am dritten Spieltag nach ihrem 12:2-Heimsieg (Rekord in der ersten Kreisklasse, bisher Klingenthal - TSV Plauen 10:0/14. April 2001.) die Tabellenspitze. Die Konkurrenz hatte ebenfalls Federn gelassen. Der FSV profitierte danach nicht nur einmal von seinen späten Toren. Im Heimspiel (5. Spieltag) gegen die als Vorletzter angereiste TSG Ruppertsgrün schoss Markus Arndt den Siegtreffer zum 3:2 (81. Min.). Eine Woche danach zirkelte beim VSV Plauen Sven Leonhardt einen Freistoß zum Endstand 2:2 (84.Min.) in den VSV-Kasten. Noch enger ging es am 7. Spieltag beim BC Erlbach zu. da gelang dem FSV-Urgestein Gerd Illner, bereits 41 Jahre alt, erst in der Schlussminute das goldene Tor zum 1:0 (sein einziger Saison-Treffer). Dann aber war Schluss mit lustig für den FSV. Nach den Punktverlusten auf eigenem Platz gegen Lauterbach (1:1/9. Spieltag), Pausa (1:1/11.) und Oelsnitz (0:1/12.) übernahm der punktgleiche VSV Plauen (beide 25) die Tabellenführung. Markneukirchen hatte sich bis auf zwei Zähler an das Duo herangepirscht. Der 13. und 14. Spieltag brachte eine Vorentscheidung zu Gunsten von Klingenthal. Während der FSV die schweren Auswärtsaufgaben in Bad Brambach (5:0) und Adorf (3:1) löste, patzten die Mittbewerber VSV Plauen (Ruppertsgrün/1:2; Pausa/H 4:5) und Markneukirchen (Lauterbach/H 1:2). Klingenthal sprang mit fünf Zählern davon und baute diesen Vorsprung bis zum 17. Spieltag auf elf Punkte aus. Am 22. Spieltag band der FSV mit seinem 3:2-Erfolg im Spitzenspiel in Lauterbach mit danach 14 Punkten Vorsprung vor dem Zweiten (Lauterbach) bei noch vier ausstehenden Spielen den Sack zu. |
Offen bis zum letzten Tag |
Hätte der BC Erlbach am letzten Spieltag zu Hause gegen Wacker II mit zwei Toren Differenz gewonnen, hätten die Plauener den Weg in die zweite Kreisklasse antreten müssen. Aber das 2:2 reichte dem BCE nicht. Ihm fehlten am Ende drei Punkte zum Klassenerhalt. Vorher jedoch schwitzte auch die TSG Ruppertsgrün Blut und Wasser. Der grottenschlechte Beginn mit zehn sieglosen Spielen in Folge, hatte ihr die rote Laterne eingebracht. Sechs Punkte Rückstand auf, den Vorletzten, VFC Adorf. Zur Erinnerung - der VFC wollte eigentlich in den Spitzenkampf eingreifen. Dann aber setzte die TSG zu einem beeindruckenden Zwischenspurt an. Gewann gegen Wacker II (2:1 11. Spieltag), VSV Plauen (2:1 13.), BC Erlbach (4:1 14.) und Stahlbau Plauen (3:1 / 15.). Mit dem Erfolg im Kellerderby übergab Ruppertsgrün die Rote Laterne an den BC, der diese dann nie mehr los wurde. Die Erlbacher Dürrezeit (vom 12. bis 21. Spieltag nur zwei Zähler aus 10 Partien) führten zu 6 Punkten Rückstand auf den rettenden Platz (Ruppertsgrün). Wacker wähnte sich zu diesem Zeitpunkt mit zwölf Zahlern mehr auf dem Konto als der BC bereits im sicheren Hafen. Doch im Finale der letzten fünf Spiele überschlugen sich die Ereignisse. Erlbach holte da zehn Punkte. Wacker nur einen. Den aber im Abstiegsspiel beim BC Erlbach. Bei der Plauener Bezirksklasse-Reserve hatte man in letzter Minute den Ernst der Stunde begriffen und das Team ordentlich verstärkt. Nicht zufällig schossen Pascal Micklisch und Dirk Stupning die Tore beim 3:3. Zum Unglücksraben avancierte in dieser Partie Sandro Heischkel mit seinem Eigentor (70. Min.) zum Endstand. |
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FSV Klingenthal. - Saisonziel (SZ): Staffelsieg und Aufstieg in die Kreisliga. - Vorjahresplatzierung (VP): 3. Platz/61 Punkte. -Serie ohne Niederlage (ON): 11 Spieltage (10. November bis 11. Mai). - Serie ohne Sieg (OS): 2 (11. bis 25. Mai). - Beste Saisonplatzierung (BP): 1. Platz/23 Mal (3. - 11.; 13. - 26. Spieltag). -Schlechteste Saisonplatzierung (SP): 9./1 (1.). Im dritten Anlauf nach Rang zwei (2000) und drei (2001) hat es geklappt. Der FSV kehrt als zweite ehemalige Ligamannschaft (vorher Unterlosa) in die höchste Spielklasse im Fußballkreis Vogtland/Plauen zurück. Er besaß den besten Angriff und die beste Abwehr und er machte in den entscheidenden Spielen die big points. Wenig Freude werden aber die Klingenthaler Kreisliga-Gäste haben. Sie müssen dort auf dem einzigen Hartplatz in der Liga spielen. Daran wird sich in naher Zukunft nichts ändern, wie aus gut informierten Kreisen zu hören war. Dass dieser Platz aber kein Freund der Klingenthaler Kicker ist, beweist ein Blick auf die Heimtabelle. |
Grimm mit 125. Tor |
SG Traktor Lauterbach. - SZ: 4. Platz. - VP: 6./44. - ON: 9 (10. November bis 1. Mai). - OS: 4 (13. Oktober bis 4. November). - BP: 2./11 (2.; 17.-26.) - SB: 9./1 (4.). Insgeheim hatten die Traktoristen schon auf den Staffelsieg gehofft. Doch die Schwächeperiode zwischen dem 9. und 11. Spieltag (nur ein Punkt) warf die Truppe gewissermaßen aus dem Meisterschaftszug. Da nutzte es wenig, wenn Lauterbach (35 Punkte) in einer separaten Tabelle der Spiele ab dem zwölften Spieltag hinter Pausa (37), aber vor Klingenthal (32) Rang zwei belegte. Carlos Grimm erzielte am 25. Spieltag in Adorf mit dem Tor zum Endstand von 2:0 (90. Min.) seinen 125. Treffer in der ersten Kreisklasse. |
VfB Pausa. - SZ: Einstelliger Tabellenplatz. - VP: Aufsteiger. - ON: 10 (20. Oktober bis 13. April - OS: 5 (30. September bis 27. Oktober). - BP: 3./8 (3.; 5.; 21. - 26.). - SP: 14/1 (1.) War es der zu große Respekt, der den VfB zunächst in der unteren Tabellenhälfte herumkrebsen ließ (10. Platz/ 11. Spieltag/ 13 Punkte) ? Dann aber legte Pausa los (siehe oben). Die Leistungen vom zwölften Spieltag an stärkten die Moral Es entwickelte sich die Zuversicht, im kommendenm Jahr den Aufstieg in die Kreisliga anzupeilen. Zumal es dann mit Sicherheit die Mannschaften betrifft, die am Ende die ersten beiden Tabellenplätze belegen. |
VSV Plauen: SZ: Aufstieg in die Kreisliga. -VP: 2./63. - ON: 6 (18. August bis 22. September) - OS: 6 (10. November bis 13. April). - BP. 1./3 (1./2.). - SP: 7./2 (22./23.). Nur um die Winzigkeit von zwei Toren gegenüber dem punktgleichen Staffelsieger Unterlosa scheiterte der VSV in der vergangenen Saison am Aufstieg. Die Truppe schien dort fortzusetzen, wo sie aufgehört hatte. Doch der Wechsel von Daniel Schaar (bis dahin 6 Tore), Norman Geyer (2) und Torhüter Ronny Schaarschmidt zum VfB Plauen Nord traf den Nerv des Teams. Bis zum 13. Spieltag immer in der Spitzengruppe, begann danach die Krise. In elf Spielen vom 13. bis 23. Spieltag gewann der VSV nur sechs Zähler, einen mehr als das Schlusslicht in diesem Saisonabschnitt, BC Erlbach. Lediglich der Abgesang aus dem Spieljahr mit drei Siegen hintereinander versöhnte. Doch für einen Podestplatz reichte das nicht. |
VFC Adorf. - SZ: Aufstieg in die Kreisliga. -VP: 4./44. - ON: 4 (27.April bis 11. Mai). - OS: 7 (18. August bis 29. September). - BP: 4./2 (23./24.). - SP: 13./5 (6.-9.; 11.). Ein katastrophaler Saisonstart mit sieben sieglosen Spielen ließ die Illusion von einem Spitzenplatz schnell platzen. Dass von sechs Heimspielen nur eines gewonnen wurde, enttäuschte. Zwar konnte sich die Truppe in der Rückrunde steigern, aber selbst da blieb sie den Nachweis, eine Mannschaft mit Anspruch Kreisliga zu sein, schuldig. |
SC Markneukirchen. - SZ: Mittelfeldplatz. - VP: 13./18. - ON: 7 (6. Oktober bis 1. Dezember). - OS: 5 (8. Mai bis 8. Juni). - BP: 2./4 (13. - 16.). - SP: 8./2 (5.; 7.). Der SCM lebte zwischen Himmel und Hölle. Nach der 2:12-Pleite in Klingenthal rappelte sich die Truppe auf. In den folgenden zehn Partien gewann Markneukirchen soviel Punkte wie keine andere Mannschaft in dieser Zeit (22; Klingenthal 21). Der Lohn: Platz zwei nach der Vorrunde. Aber mit diesem Zwischenspurt hatte der SC offensichtlich sein Pulver verschossen (siehe Tabelle Rückrunde). |
SSV Bad Brambach. - SZ: Mindestens Platz 5. - VP: Absteiger. -ON: 4 (13. Oktober bis 3. November). - OS: 7 (3. November bis 7. April). - BP: 3./2 (3.; 5.). - SP: 9./3 (23.-25.). kein Text |
SpVgg Zobes. - SZ: Mittelfeldplatz. - VP: 7./39. - ON: 3 (2. bis 15. September). - OS: 7 (3. November bis 7. April). - BP: 5./1 (9.). -SP: 13./1 (2.). Den entscheidenden Unterschied zu den Spitzenmannschaften machten die Auswärtsauftritte des Kreisliga-Absteigers (siehe Tabelle) deutlich. So konnte sich das Team nicht im vorderen Tabellendrittel platzieren. |
Mathematik ungenügend |
SV Merkur Oelsnitz II. - SZ: Einstelliger Tabellenplatz. - VP: 9./30. - ON: 8 (16. September bis 3. November). - OS: 6 (20. Oktober bis 9. März). - BP: 4./1 (12.). - SP: 14./2 (3./4.). Es wäre Platz sieben für Merkur geworden, wenn es da nicht die Probleme beim Zählen der gelben Karten gegeben hätte. Wegen des Einsatzes unberechtigter Spieler wurden aus den Remis gegen Pausa (1:1) und Klingenthal (2:2) durch Sportgerichtsurteile 0:2-Niederlagen. |
SG Stahlbau Plauen. - SZ: Mittelfeldplatz. - VP: 5./41. - ON: 7 (18. August bis 29. September). -OS: 9 (25. August bis 20. Oktober). - BP: 3./2 (1.12.). - SP: 12./2 (21/22.). Wie wenig Unentschieden heutzutage wert sind, Stahlbau bekam es zu spüren. Das Team blieb vom Start weg, sieben Spiele (darunter sechs Remis) unbesiegt. Das reichte gerade zu Rang neun. Auch später blieb man sich selbst treu und avancierte zum ungekrönten Remis-König. |
Tanz auf dem Vulkan |
1. FC Wacker Plauen II. - SZ: 4. Tabellenplatz. - VP: 8./39. - ON: 3 (22. September bis 6. Oktober). - OS: 6 (27. April bis 8. Juni). - BP: 5./1 (8.). - SP: 14./1 (2.). Der FC tanzte in der Schlussphase auf dem Vulkan. Nach fünf Niederlagen (21. bis 25. Spieltag) gelang beim Tabellenletzten BC Erlbach mit dem 3:3 der Punkt, der den Absturz in den Krater verhinderte. Hilfreich bei diesem Unternehmen , das man sich mit Akteuren aus der Bezirksklasse-Elf ordentlich verstärken konnte. |
SG Kürbitz. -SZ: Mittelfeldplatz. - VP: 12./20. - ON: 3 (6. bis 20. April). - OS: 5 (20. April bis 11. Mai). - BP: 5./1 (1.). - SP: 13./5 (12./13.; 15. - 17.). Zum dritten Mal hintereinander schließt Kürbitz eine Saison als Tabellenzwölfter ab. Wie immer ein Drahtseilakt. Den Klassenerhalt sicherte sich die SG mit dem 1:1 beim feststehenden Staffelsieger in Klingenthal (23. Spieltag) und dem 2:1 Heimsieg gegen Merkur Oelsnitz II (24.). |
TSG Ruppertsgrün. - SZ: Mittelfeldplatz. - VP: 11./22. - ON: 3 (10. November bis 1. Dezember). - OS: 10 (18. August bis 21. Oktober). - BP: 11./1 (2.). - SP: 14./9 (5. - 13.). Das sechste Kreisligajahr war das schlechteste der TSG. 22 Punkte hatten im Vorjahr noch zu Platz elf gereicht. Die Horror-Saison begann mit der 2:4-Niederlage in Erlbach und endete mit dem 1:2 beim VSV Plauen. Dazwischen Lagen 24 Spieltage voller Abstiegsangst. |
BC Erlbach. - SZ: Einstelliger Tabellenplatz. - VP: 10./29. - ON: 3 (25. Mai bis 8 Juni). - OS: 10 (3. November bis 27. April). - BP: 2./1 (1.) - SP: 14./13 (14. -26.). Seit dem Aufstieg 1998 ging es mit dem BC stetig bergab (1999: 2. Platz/52 Punkte: 2000: 5./47; 2001: 10./29. Der Endspurt mit sieben Punkten aus den drei letzten Spielen kam zu spät. Kaum Trost für den Absteiger, dass fünf Mal vorher 24 Punkte immer für den Klassenerhalt reichten. |
Toller Fairness-Rekord |
Nur 16 gelbe Karten in 26 Spielen für den Gewinner des Fairplay-Pokals, FSV Klingenthal, sind ein Spitzenwert, der bisher nie in einer Spielklasse des Fußballkreises Vogtland ereicht wurde. Schon traditionell gehört der SV Merkur zu den Schlusslichtern in dieser Wertung. Nicht zuletzt dank Hanjo Simmler mit zwei roten und fünf gelben Karten. Der erfolgreichste Torjäger heißt Rüdiger Spies (Bad Brambach) mit 20 Treffern. Das sind 50 Prozent des Rekordes (40) in einer Saison, den Rene Datschkus in Diensten des SV Schönbrunn (1999/2000) aufstellte. Die erfolgreichste Elfmeterschützen heißen Kai Bachmann (VSV Plauen), Rene Kührt (Lauterbach) und Steffen Haußmann (Kürbitz) mit jeweils vier Treffern. Erfolgreichster Schütze in einem Spiel ist Sven Leonhardt (Klingenthal). Er traf beim 12:2 gegen Markneukirchen vier Mal. Erfreulich der Zuwachs an Zuschauern (1998/99: 10027; 1999/2000: 10335; 2000/2001: 10791; 2001/2002: 11495). Das bestbesuchteste Spiel war das zwischen dem SC Markneukirchen und FSV Klingenthal (16. Spieltag / 0:2 / 250 Zuschauer). In sieben Partien wurden als Minusrekord lediglich 20 Fans gezählt. Fünf Mal handelte es sich dabei um Heimspiele der SG Stahlbau Plauen. |
Der Vogtland-Anzeiger bedankt sich bei seinen Freien Mitarbeitern in den Vereinen der ersten Kreisklasse und beim zuständigen Staffelleiter, Heinz Ritter. Ohne ihre Mitarbeit wäre der vorliegende statistische Rückblick nie möglich gewesen. R. N. Vogtlandanzeiger - Juli 2002 |
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